„Unternehmerpark Kottenforst“ wird Teil des „bio innovation park Rheinland“
Im Oktober dieses Jahres sollen die Bagger rollen, um den ersten Bauabschnitt des neuen Gewerbegebiets „Unternehmerpark Kottenforst“ mit etwa 31 Hektar Fläche zu erschließen, so die Planung der Stadt Meckenheim. Zuvor finden noch Bodenuntersuchungen auf dem Gelände statt. Und in den kommenden Tagen werden Flächennutzungsplan und Bebauungsplan rechtskräftig. Bis zum Beginn privater Baumaßnahmen wird es aber sicher noch bis zum Herbst 2019 dauern.
Die Nachfrage nach Gewerbegrundstücken sei hoch, bestätigten Bürgermeister Bert Spilles und Wirtschaftsförderer Dirk Schwindenhammer jetzt in einer gemeinsamen Sitzung der beiden zuständigen Ausschüsse. „Der Flächendruck in der Region versetzt uns in die günstige Lage, die Unternehmen aussuchen zu können. Dabei möchten wir niemanden ausgrenzen, aber Vergabekriterien aufstellen, die ein Unternehmen erfüllen muss, um ein Grundstück zu erhalten. So können wir ressourcenschonend mit der wertvollen Fläche haushalten“, erklärte der Wirtschaftsförderer.
Der Unternehmerpark soll dem Ziel „Gerne im Grünen leben und arbeiten“ folgen und Teil des „bio innovation park Rheinland“ werden. Die grüne Stadt möchte auch damit ihr Profil weiter in Richtung Nachhaltigkeit schärfen. Dazu ist geplant, das neue Gewerbegebiet zu profilieren. Im besten Fall beschäftigen sich die Betriebe mit Themen aus dem Branchencluster „bio innovation park“: Lebensmittel, Ernährung, nachwachsende Rohstoffe, grüne Technologien, Klimaschutz oder Gesundheit. Aber auch andere Branchen haben eine Chance, sofern sie den weiteren Anforderungen entsprechen. Unternehmen sollten Arbeitsplätze erhalten, möglichst viele neue schaffen und wenig Fläche verbrauchen.
Auch auf die Architektur der Gebäude und die Nutzung der Betriebsflächen möchte die Stadt achten. Unterstützt werden soll der Bau mit ökologischen Baustoffen. Hier könnten Holz und andere nachwachsende Rohstoffe zum Einsatz kommen. Die Unternehmen sollen hierzu besonders beraten werden.
Die Schauseiten der Grundstücke sollen zudem ansprechend gestaltet und genutzt werden. Hierzu ist zum Beispiel entlang der Meckenheimer Allee ein 20 Meter breiter Grünstreifen geplant, der als Blühstreifen oder gar mit Energiepflanzen bepflanzt werden soll und somit dem ganzen Gebiet einen besonderen Charakter verleihen kann.
Bei der Bewertung der Investoren sollen auch die effiziente Nutzung erneuerbarer Energien und zukunftsorientierte Mobilitätskonzepte sowie die gesellschaftliche Verantwortung der Unternehmen eine Rolle spielen.
„Wir möchten so ein Alleinstellungsmerkmal für das Gewerbegebiet erzeugen, das auch dem Unternehmen viele Vorteile bringt“, so Dirk Schwindenhammer. „Als klimafreundlich ausgezeichnete Betriebe haben ein positives Image, auch bei der Suche nach Fachkräften. Darüber hinaus wird ein Standort mit hoher Qualität geschaffen, an dem Unternehmer unter Gleichgesinnten handeln. Der Immobilienwert ist gesichert, wenn feststeht, dass die Nachbarn ebenso nachhaltig wirtschaften und wertige Immobilien nach dem vorgegeben Konzept errichten.“
Die Mitglieder der beiden Ausschüsse stimmten der Konzeptidee zu und beauftragten die Verwaltung mit der Ausarbeitung. Mitte des Jahres soll das Profilierungs- und Vergabekonzept stehen.
Im Tagesordnungspunkt zuvor stimmten die Ausschüsse der Strategischen Masterplanung für den „bio innovation park“ zu. Der Stadtrat soll im März die von den beiden Büros Dr. Wolfgang Wackerl und RMP Stephan Lenzen erstellte Planung verabschieden. Der Masterplan zeigt, wie der „bio inno-vation park“ als Netzwerk für Bioökonomie und grüne Technologien in der Region erkennbar werden kann. „Der Park ist schon da!“, betonte Dr. Wackerl und erläuterte für welche Zielgruppen und vor allem wie sich das Netzwerk aus Wissenschaftseinrichtungen, Unternehmen und Kommunen in der Landschaft präsentieren könnte. Hierbei spielten die Gestaltung und Ausrichtung der Gewerbegebiete in Meckenheim und Rheinbach auch eine wichtige Rolle.
Wolfgang Wackerl plädierte auch für die Profilierung der Gewerbegebiete und das Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen. Hierfür zeigte er zahlreiche gute Beispiele. An den Einstiegspunkten, zum Beispiel an den Bahnhöfen, am Campus Klein-Altendorf und an den Unternehmensstandorten könnten Stationen für Besucher entstehen. Wiedererkennbare Elemente sollten entlang der Hauptachse, der Landesstraße zwischen Meckenheim und Rheinbach, für den Park werben. Mit Obstkisten wären die Stationen einfach und kostengünstig herzustellen.
Die Renaturierung der Swistbachaue in Meckenheim könnte ein Baustein sein, den „bio innovation park“ auch in der Innenstadt sichtbar zu machen. „Die Freiräume als öffentliche Stadtgärten oder Schulgärten nutzen und so zur „essbaren Stadt“ werden“, so die Vorstellung der Planungsbüros.